Heimatküche aus dem Hochschwarzwald

Neun Köche aus dem Oberschwarzwald geben klassischen Gerichten einen neuen Dreh − mit Impulsen aus der ganzen Welt. Next Generation – dahinter kann sich vieles verbergen. In diesem Fall geht es um eine Köchin und acht Köche. Und nicht um irgendwelche.

Heimatküche
Die Köche der „Heimatküche“: (hintere Reihe, von links) Matthias Schwer, Johannes Dünnebacke, Alexander Maier, Manuel Schwörer; (Mitte, von links) Daniel Frech, Volker Hupfer, Aline Wimmer-You; (vordere Reihe, von links) Lorenz Baschnagel, Iván Lagunas Romeo. Foto: Tietge Verlag/ Dimitri Dell

Hier haben sich schon vor einiger Zeit neun zusammengefunden und außergewöhnliche Rezepte im Buch „Heimatküche“ gesammelt. Allesamt sind sie nach Erkundungsreisen durch die kulinarische Weltgeschichte in ihre Region, den Hochschwarzwald, zurückgekehrt. Fast alle. Einige haben ihn auch nie verlassen, zu fest verankert war die Liebe. Aber auch sie haben neue Ideen in ihren Küchen umgesetzt. Was bei ihnen auf die Teller kommt, ist vor allem eins – eine Liebeserklärung. „An unser wunderbares Zuhause, an die Menschen, die hier leben und an eine Heimatküche, die sich nicht zu verstecken braucht“, heißt es im Buch.

Heimatküche: Tradition mit neuem Elan

Was die jungen Köche von ihren Stationen und Reisen mitgebracht haben, „ist ein Stück der großen weiten Welt, die unsere Eltern – und vor allem unsere Großeltern – zu ihrer Zeit nicht kennenlernen durften“. Und so kommt vieles in die Töpfe und Pfannen, was die traditionellen Gerichte der Heimat mit neuen Impulsen und Ideen ein wenig verändert – ein köstliches Tom Kha Gai von der Schwarzwälder Ziege oder eine Vanille-Polenta, die zum Weidelamm angerichtet wird. Behutsamkeit im Umgang mit den überlieferten Rezepten war ihnen wichtig. Die vielen gewachsenen Traditionen ihrer Familien wollten sie nicht gleich über den Haufen schmeißen, sondern ihr mitgebrachtes Wissen und ihren Elan integrieren. „Und das hat natürlich auch etwas mit Respekt zu tun – vor der Leistung unserer Eltern und Großeltern“.

Da es Spaß macht, wenn man etwas gemeinsam unternimmt, hat man sich zusammengetan: „Der Austausch, das Miteinander und die gegenseitige Unterstützung sind das, was uns als Next Generation auszeichnet“, erklären die Köche. In „Heimatküche“ findet man neben den Rezepten der Neun, die sich als „jung, wild und echt“ beschreiben, viele private Geschichten und Tipps. Und dazu eine Fülle an Bildern, die Lust machen auf den Hochschwarzwald und das kulinarische Erlebnis, das hier zu Hause ist. Das Werk soll, sagen die kreativen Kochkünstler, kulinarische Freude bereiten. Und zeigen, dass „Heimat eben nicht nur eine Region ist, sondern auch ein Gefühl der Verbundenheit“.

Jung, wild und echt

So ganz nebenbei: Es reicht ein Blick in die Natur, um zu begreifen, welche Schätze diese Region bereithält. Auf saftigen Wiesen grasen Rinder, an Steilhängen Ziegen und in klaren Bächen und Teichen schwimmen Forellen. Bekanntlich kann das, was auf dem Teller landet, ja auch nur so gut sein wie das, was vorher in den Topf kam. Und dann gehört tatsächlich noch etwas anderes zum Gelingen dazu: Die Liebe zu und die Begeisterung für die einzelnen Gerichte. Nur mit dieser Zutat wird es rundum gut – und die haben die jungen Köche reichlich dabei.

Gabriele Meyer


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Mehr zu den Köchen im Porträt finden Sie hier.


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