Ausflug zu den Barockschlössern der Region: perfekt für den Frühling

Planen Sie Ihren nächsten Ausflug zu den Barockschlössern der Region. Der Frühling ist die ideale Zeit, um Schlossgärten und Parks der Region zu besuchen. Historische Gartenanlagen laden zu einer bunten Zeitreise in den Barock ein.

Eines der Barockschlösser: Schwetzinger Schloss
Klare Sichtachsen prägen den Barockgarten des Schwetzinger Schlosses. Foto: Christoph Hermann

Die Gartenbaukunst erlebte im Barock eine wahre Blütezeit. Inspiriert von Schloss Versailles und seinen prachtvollen Gartenanlagen, schufen Fürstenhäuser im 17. und 18. Jahrhundert auch in unserer Region eindrucksvolle Bauten und weitläufige Parks. Schloss und Garten bilden dabei ein imposantes Gesamtkunstwerk, das den Reichtum und die Macht absolutistischer Herrscher widerspiegelt. Glücklicherweise darf sich heutzutage nicht nur der Adel an den üppigen Blumenbeeten, dekorativen Statuen und Wasserspielen erfreuen.

Barocker Ausflug

Der Garten von Schloss Schwetzingen zählt zu den Meisterwerken europäischer Gartenkunst. Den Grundstein legte Kurfürst Carl Philipp, als er Anfang des 18. Jahrhunderts Schwetzingen als Sommerresidenz und Jagdschloss ausbauen ließ. Sein Nachfolger Carl Theodor ließ den Garten nach französischem Stil erweitern. Dabei entstand als Herzstück eine einzigartige Raumschöpfung: ein kreisrundes Parterre, dessen Mittelpunkt der Arionbrunnen mit seiner mächtigen Wasserfontäne bildet. Neben üppigen Blumenrabatten und Baumalleen ziehen bei einem Spaziergang durch den Schlosspark dekorative Skulpturen und Gartengebäude die Blicke auf sich. Darunter auch eine Moschee, die als Zeichen der Weltoffenheit errichtet wurde. Vor ihrer Kulisse sorgt die Blütezeit der Japanischen Zierkirsche im Frühling für einen grandiosen Anblick. Sogar das „Ende der Welt“ können aufmerksame Besucher entdecken, eine raffinierte optische Täuschung am Ende eines Laubengangs.

Die Gartenbegeisterung des Kurfürsten ging sogar so weit, dass er auf eigene Kosten den Gartengestalter Friedrich Ludwig von Sckell in England ausbilden ließ. Dieser realisierte daraufhin in Schwetzingen einen der ersten englischen Landschaftsgärten Deutschlands und später auch den Englischen Garten in München.

Barocker Bauerngarten

Das Residenzschloss Ludwigsburg gilt als „württembergisches Versailles“. Es bildet mit seinen 30 Hektar großen Gartenanlagen und dem Lustschloss Favorite ein herausragendes Ensemble, das zu den größten im Original erhaltenen barocken Bauwerken in Europa gehört. Errichtet wurde es Anfang des 18. Jahrhunderts unter Herzog Eberhard Ludwig von Württemberg. Die Gärten die das Schloss umgeben wurden 1954 anlässlich der 250-Jahr-Feier teils in historischer, teils dem Barock frei nachempfundener Form neu angelegt. Seither ist die Gartenanlage als Blühendes Barock – oder kurz Blüba – bekannt und gehört zu den ältesten und schönsten Gartenschauen Deutschlands.

Besucher können dort im Frühling das bezaubernde Farbenspiel von Tulpen, Narzissen und Hyazinthen vor dem Schloss bewundern oder durch verschiedene Themengärten schlendern. Der Sardische Garten, der Japangarten, der Barocke Bauerngarten, die Rosengärten und viele mehr laden zu botanischen Streifzügen ein. Beliebt bei Familien mit Kindern ist der Märchengarten, wo Schneewittchen, das tapfere Schneiderlein, Hänsel und Gretel und auch die Lausbuben Max und Moritz auf kleine und große Besucher warten. Im Oberen Obstgarten gibt es zudem historische Spielgeräte zu entdecken.

Ausflug zu den Barockschlössern: Blühendes Barock Ludwigsburg
Blühendes Barock: Schloss Ludwigsburg gilt als „württembergisches Versailles“. Foto: Achim Mende

Ausflug zu den Barockschlössern

Ein prachtvolles Kleinod ist Schloss Weikersheim im lieblichen Taubertal. Es zählt zu den schönsten Schlössern im nördlichen Baden-Württemberg und gilt als Musterbeispiel für einen gräflichen Adelssitz der ausgehenden Renaissance und des Barock. Eine architektonische Besonderheit ist der dreieckige Grundriss des Schlosses. Und eine echte Seltenheit wartet im Schlossgarten, den Graf Carl Ludwig von Hohenlohe-Weikersheim im 18. Jahrhundert anlegen ließ. Neben einer Vielzahl an Statuen von Göttinnen und Nymphen nach dem Vorbild der Antike, gibt es auch eine Reihe fröhlicher Gartenzwerge zu entdecken. Die barocke Zwergengalerie, bestehend aus 16 Figuren, ist eine echte Rarität. Die lustigen Gestalten sind vermutlich Karikaturen des damaligen Hofstaats. Neben dem Barockgarten mit Orangerie gibt es unter anderem einen historischen Obstgarten, einen Rosengarten und einen Alchemie- und Hexengarten zu entdecken.

Barockschloss in der Region: Schloss Weikersheim
Eine Besonderheit ist der dreieckige Grundriss von Schloss Weikersheim. Foto: Achim Mende
Ausflug zu den Barockschlössern der Region: Schlossgarten des Barockschloss Weikersheim
Hunderte Skulpturen und eine Orangerie zieren den Schlossgarten in Weikersheim. Foto: Niels Schubert

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