Hochprozentige Wandertouren auf den Destillatwegen

Die Destillatwege im Steinbacher Tal laden Wanderbegeisterte zu genussvollen und lehrreichen Ausflügen ein – inklusive Schnapsproben. Von der Frucht in die Flasche: Wandern, lernen und probieren! So lautet das Motto der Destillatwege rund um Pfedelbach.

Destillatwege
Wiesen und Felder rund um Pfedelbach: Eine Fülle an lokalen Brennereien wartet hier auf durstige Wanderer. Foto: Gemeinde Pfedelbach

In der vom Wein- und Obstbau geprägten Landschaft ist das Destillieren von Obst ein altes Privileg, das noch heute in den Brennerfamilien von Generation zu Generation weitergegeben wird.

Rund 140 eingetragene Brennrechte machen Pfedelbach zu einem Ort mit einer ungewöhnlich hohen Anzahl an aktiven Brennereien. Und das dürfen Wanderer auf den Destillatwegen hautnah erfahren und kennenlernen. Seit 2015 gibt es drei Hauptrouten, die um Pfedelbach und seine Teilorte Oberohrn und Windischenbach führen, samt Verbindungswegen, die allerlei Wissenswertes zu Streuobst, Destillaten und auch zum Weinbau vermitteln.

Himbeergeist Routen

Die Wege führen durch eine malerische Kulturlandschaft, über sanfte Hügel in idyllische Täler, vorbei an grünen Wiesen und vielfältigen Feldern. Getreide-, Raps-, Zuckerrüben-, Mais- und Erdbeerfelder wechseln sich in dem Landschaftsbild mit herrlich blühenden Streuobstwiesen ab. Zusätzlich zieren zahlreiche Weinberge die Keuperstufen bei Pfedelbach. Eine der Wanderrouten ist der Destillatweg “Kirschwasser”, der sich über knapp sieben Kilometer erstreckt.

Die zweite Route teilt sich einmal in “Himbeergeist Nord” und “Himbeergeist Süd” und umfasst insgesamt etwas mehr als acht Kilometer. Beide Wanderwege sind barrierefrei und eignen sich somit auch für Rollstuhlfahrer oder Familien mit kleinen Kindern. Etwas kürzer, aber nicht minder sehenswert, ist der Wissenspfad “Gfingldr?!”, der sich um Oberohrn schlängelt und etwa 5,5 Kilometer umfasst. Das kuriose Wort stammt aus dem Jenischen, einer Sondersprache fahrender Bevölkerungsgruppen. Es bedeutet ganz einfach „Schnaps“
und wird von einigen Pfedelbacher Betrieben noch heute zur Vermarktung ihrer Brände genutzt.

Destillatwege

Die drei Routen sind durch Verbindungswege miteinander verknüpft, sodass Wanderbegeisterte auch alle drei Touren am Stück bewältigen können. Durstig dürfte dabei niemand nach Hause gehen, denn entlang der Destillatwege können zahlreiche Brennereien und Weinkeller besichtigt, edle Tropfen gekostet und regionale Produkte erworben werden. Wer im Anschluss noch mehr über den heimischen Wein erfahren oder die Wanderroute ausbauen möchte, kann die Wein-Wissenspfade in den Ortsteilen Pfedelbach-Heuholz und Öhringen-Michelbach a. W. besuchen.

Destillatwege
Neben dem Schnaps spielt der Wein eine wichtige Rolle. Foto: Gemeinde Pfedelbach

Lauffaule haben übrigens die Möglichkeit, die Gegend bei einer Kutschfahrt kennenzulernen. Das Weingut Schluchter im Teilort Baierbach organisiert unter dem Motto „Wein erleben – regionale Spezialitäten genießen“ Planwagenfahrten durch die umliegenden Obstplantagen sowie zu den Aussichtspunkten Limes-Blick und Ranzenberg – eine köstliche Weinprobe inklusive.


Mehr dazu

Hier gibt es weitere Informationen zu den Wanderparadiesen am Jagst-Kocher-Trail und dem Jagsttal.


Teresa Zwirner

Das könnte Sie auch interessieren: