Osterbräuche in der Region

Die Eiersuche ist eine der beliebtesten Osterbräuche in der Region. Doch es gibt bei uns im Südwesten noch weitere Bräuche, in denen das Ei eine wichtige Rolle spielt – mit hohem Spaßfaktor für die ganze Familie.

Beliebte Osterbräuche in der Region sind definitiv das Ostereiersammeln. Foto: AdobeStock/Kzenon
Beliebte Osterbräuche in der Region sind definitiv das Ostereiersammeln. Foto: AdobeStock/Kzenon

An Ostern feiern Christen in aller Welt die Auferstehung Jesu. Es ist ein Fest der Hoffnung, der Freude und des Neubeginns des Lebens. Darum spielt auch das Ei als Symbol der Fruchtbarkeit und Wiedergeburt eine bedeutsame Rolle. Wahrscheinlich wurden schon in vorchristlicher Zeit Eier zu Ehren der Göttin Ostara verschenkt. Heute weiß natürlich jedes Kind, dass der Oster­hase die Eier und andere Süßigkeiten versteckt. Wer sie findet, darf sie behalten. Egal ob im Garten oder in der Wohnung: Die Eiersuche ist ein großer Spaß für die ganze Familie. Doch mit Eiern sind noch viel mehr lustige Spiele möglich

Ostertraditionen in der Region

Ein Brauch, den in Bruchsal und vor allem im Stadtteil Heidelsheim Jung und Alt lebendig halten, ist das „Eier higgen“. Schon vor mehr als 175 Jahren trafen sich an Ostern Kinder und Jugendliche auf dem Heidelsheimer Marktplatz zu diesem Wettkampf. Beim „Eier higgen“ geht es darum, mit Geschick – gelegentlich auch mit Tricks – die Zahl der eigenen Ostereier zu vermehren: Die hartgekochten Eier werden dabei mit den Spitzen gegeneinander geschlagen – zerbricht das Ei, muss es an den Gegner abgegeben werden. Sieger ist derjenige, dessen Ei zum Schluss noch unversehrt ist. Nachdem das „higgen“ einige Zeit fast in Vergessenheit geraten war, ließ der Heidelsheimer „Spinnklub“ den Brauch 1959 wieder aufleben.

Ostern und Eierlaufen

Eine weitere althergebrachte Ostertradition ist das Eierlaufen. Seit drei Jahren wird dieser Brauch im Blühenden Barock beim Residenzschloss Ludwigsburg wieder zum Leben erweckt: Im österlich geschmückten Schlossgarten können große und kleine Besucher in einem Eierlauf-Parcours ihre Geschicklichkeit und Balance unter Beweis stellen. Die Teilnehmer müssen dabei mit einem Ei, das sich auf einem Löffel befindet, so schnell wie möglich die Hindernisse des Parcours überwinden, ohne dabei das Ei fallen zu lassen. Gewinner ist, wer sein Ei am schnellsten heil durch den Parcours bringt.

Der Osterbrunnen (hier in Maulbronn) ist einer der bekanntesten Osterbräuche der Region. Foto: Stadt Maulbronn.
Der Osterbrunnen (hier in Maulbronn) ist einer der bekanntesten Osterbräuche der Region. Foto: Stadt Maulbronn.


Sportlich geht es beim Brauch des Eierlesens zu, der heutzutage nur noch in wenigen Gemeinden bekannt ist – unter anderem in Kiebingen, einem Stadtteil von Rottenburg. Alle zwei Jahre treten am Ostermontag die Geburtsjahrgänge der 19- und 20-Jährigen beim Eierlesen gegeneinander an. Der jüngere Jahrgang stellt einen Läufer, der ältere Jahrgang einen Eierleser und einen Fänger.

Regionale Osterbräuche

Die Aufgabe des Läufers ist, rund sechs Kilometer von Kiebingen nach Rottenburg zu rennen, um ein Päckchen abzuholen und zurückzubringen. Währenddessen muss der Eierleser 96 rohe Eier, die in einer langen Reihe im Abstand von 85 Zentimetern auf dem Boden liegen, einzeln einsammeln und von einem bestimmten Punkt aus dem Fänger zuwerfen, der zwölf Meter entfernt steht und die Eier in einem strohgefüllten Korb auffangen muss. Dabei muss der Eierleser ungefähr die gleiche Strecke wie der Läufer zurücklegen und hat dabei zwölf Fehlwürfe frei. Wer seine Aufgabe zuerst erfüllt hat, ist Gewinner und erhält als Trophäe eine geschmückte Tanne.

Osterbrauch: Der Osterhase

Wie kam der Osterhase eigentlich zu seinem Geschäft mit den Eiern? Foto: AdobeStock/Bigc Studio
Wie kam der Osterhase eigentlich zu seinem Geschäft mit den Eiern? Foto: AdobeStock/Bigc Studio

Warum versteckt eigentlich ausgerechnet ein Hase die Ostereier? Der Ursprung liegt vermutlich darin, dass der Hase bereits in der Antike als Symbol für das Leben und die Wiedergeburt stand. Im Mittelalter wurden Hase und Ei zum Sinnbild für die Auferstehung von Jesus. Zum ersten Mal schriftlich erwähnt wurde der Osterhase im Jahre 1682 in der Dissertation „De ovis paschalibus – von Oster-Eyern“ des Frankfurter Arztes Johannes Richier.

red.

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